Frankfurter Drahttanzensemble Drahtplastik in Stahlplatte Zentroid: Drahtplastik von Stefanie Welk

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E-Werk auf Draht

Eine Ausstellung mit Stefanie Welk, geb. 1972, in Heidelberg

Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 5.7.01, 19:00 Uhr
Weitere Öffnungszeiten: Samstag 7.7. und Sonntag 8.7. 10:00 - 18:00 Uhr
Gruppen nach Vereinbarung

Rückfragen unter Tel. 06223 970051

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Veröffentlichung frei gegen Belegexplar im Zusammenhang mit Hinweisen auf die Ausstellung.

Bild 1
Rafael und Andrea Du Bois

Bild 2
Drahtplastik in Stahl

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Zentroid

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Alle Rechte bei
Jerome Müller

Alle Rechte bei
Stefanie Welk

Alle Rechte bei
Stefanie Welk

»E-Werk auf Draht«

E-Werk Elsenztal und Verein für Kunst, Gesundheit und Bildung präsentieren die Heidelberger Drahtkünstlerin Stefanie Welk in ihrer bisher größten Einzelausstellung.

Wasserkraftwerk Meckesheim, Bahnhofstr. 26 (gleich neben dem Umspannwerk)

Erstmals Kunstausstellung im Wasserkraftwerk Meckesheim

Kennen Sie das? Eine laue Sommernacht, ein Lagerfeuer, Kinder, die mit dünnen Zweigen fasziniert in der Glut stochern. Irgendwann brennt der Holzstab an der Spitze und plötzlich fangen die Kinder an mit den glühenden Zweigspitzen Kreise und Achten in die Luft zu malen. Die Trägheit unseres Auges kann die Bewegung im Dunkeln nicht mehr so schnell auflösen und es entstehen statische Bewegungsbilder in der Luft.

So in etwa muß man sich die Drahtplastiken von Stefanie Welk vorstellen: Wie Strichzeichnungen in der Sommerluft, wie Bewegung eingefroren in einer Momentaufnahme. Manche Objekte wirken spannungsgeladen, andere wie in Spinnweben verstrickt, das zentrale Motiv jedoch ist Bewegung. Drehen, werfen, laufen, gehen: Von da an ist es nicht weit bis zum Tanz.

»Auf Draht sein« meint wachsam und aufgeweckt die Strömungen unserer Zeit im Blick behalten, »drahtig« ist ein Synonym für Schnelligkeit und Wendigkeit und wer »einen guten Draht« zu seinen Mitmenschen hat, der ist auch sonst im Leben erfolgreich.

Stefanie Welk ist Drahtkünstlerin und gehört zu den hoffnungsvollsten Nachwuchstalenten unserer Region. Draht paßt zu Strom und Vernetzung und deshalb ist es kein Zufall, daß die Ausstellung »E-Werk auf Draht« am 5.7.01 im Wasserkraftwerk Meckesheim gleich neben dem Umspannwerk des E-Werk Elsenztal um 19.00 eröffnet wird.

Die Ausstellung wird organisiert vom Verein für Kunst, Gesundheit und Bildung mit freundlicher Unterstützung durch das E-Werk Elsenztal. Zur Eröffnung sprechen der Vorstand der Aktiengesellschaft für Energie, Erhard Zimmermann und der Bürgermeister von Meckesheim, Hans-Jürgen Moos. Die Einführung hält Samuel J. Fleiner, Konzeptkünstler und Vorstand des KGB. Zum Auftakt der Veranstaltung tanzt das Frankfurter Drahttanzensemble.

Die wunderschöne Jugendstilhalle des Wasserkraftwerks Meckesheim wurde bislang kulturell nicht genutzt. Die Drahtkunstausstellung mit Stefanie Welk ist damit eine doppelte Premiere!

Die Ausstellung ist Donnerstag bis 22:00 Uhr geöffnet. Am Samstag, 7.7. und Sonntag 8.7. jeweils von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Gruppen nach Vereinbarung.

Hintergrund

Samuel J. Fleiner, Konzeptkünstler und Komponist, ist im Nebenberuf Vorstand beim Verein für Kunst, Gesundheit und Bildung e.V. mit Sitz in Langenzell, kurz KGB. Zusammen mit Kurt Armitter, Geschäftsführer beim E-Werk Elsenztal besuchte er letztes Jahr das Wasserkraftwerk in Meckesheim. Er machte dort Tonaufnahmen für sein Konzert für Elektrogeräte, das er dann - Sie erinnern sich sicher - zusammen mit den Mitarbeitern unseres E-Werks anläßlich unseres 100 jährigen Firmenjubiläums zur Uraufführung brachte.

Fleiner ließ sich von Armitters Begeisterung für den Jugenstilbau neben dem Umspannwerk an der Elsenz anstecken und war sofort von dem alten Mühlengebäude beeindruckt. Eine zeitweise kulturelle Nutzung der alten Maschinenhalle bietet sich an. Gerne ließ sich deshalb die AfE ihrerseits davon überzeugen, es doch einmal dem KGB für eine Kunstausstellung zur Verfügung zu stellen. Das Thema war inmitten von Kabeln und Transformatoren schnell gefunden. »Kupferdraht ist nicht nur ein guter Leiter für elektrischen Strom, sondern auch für den Strom der Phantasie« so die Zeitschrift der Metallgestalter Hephaistos über Stefanie Welk, eine junge Heidelberger Künstlerin, die sich schon seit vielen Jahren mit dem Medium Draht in seiner ganzen Vielfalt beschäftigt. Auch sie konnte von Fleiner für das Projekt gewonnen werden.

Draht, Stahl, Stein: Drahtplastik von Stefanie Welk im Wasserkraftwerk Meckesheim

Stefanie Welk, Jahrgang 1972, beschäftigt sich mit Wesen, Plastizität und Ästhetik des Materials Draht. Ihre künstlerische Entwicklung beginnt während der Schulzeit mit Kugelschreiber und Bleistiftzeichnungen, schnell füllen sich Skizzenbuch um Skizzenbuch, fast ständig ist sie damit beschäftigt das Gesehene, Erlebte, bildlich festzuhalten und zeichnerisch zu fixieren. Irgendwann vor 9 oder 10 Jahren fällt ihr eine Rolle Blumendraht in die Hand. Das Material fasziniert sie, sie verbringt Stunden und Tage damit und sie entdeckt den Bleistiftstrich im Raum, in der dritten Dimension. Es scheint nur ein kleiner Schritt vom perspektivischen Zeichnen zum räumlichen Arbeiten zu sein und doch ist er gewaltig. Für das neue Material gibt es keine Vorbilder. Drahtkunst gibt es an keiner Hochschule zu studieren. Brennen, Schweißen, Löten, Biegen müssen erst erlernt werden. Doch nach und nach erschließt sich Stefanie Welk mit dem Medium Draht nicht nur den Raum, sondern auch Licht und Bewegung. Längst sind ihre Drahtplastiken nicht mehr nur aus stumpfem grauen Eisendraht. Sie arbeitet mit Silber und Kupfer, experimentiert mit Chrom und Nickel und entdeckt auf Industriemessen immer neue Werkstoffe, zu denen sie erst eine Technik der Verarbeitung erfinden muß. Ihre Begeisterung für das Material steckt auch die Verantwortlichen in den Vorstandsetagen der Draht- und Kabelindustrie an und so werden aus den Lieferanten des Rohmaterials gleich die besten Kunden. Mittlerweile wird sie regelmäßig auf die Drahtmesse »wire« nach Düsseldorf eingeladen. Ihre größten Objekte und Installationen sind Ankäufe und Auftragsarbeiten der Draht- und drahtverarbeitenden Industrie.

Draht ist kein statisches Medium: Es klingt und singt, es schwingt und bewegt sich nach eigenen Gesetzen. Auch in diesen Bereichen experimentiert Welk. Sie, die selbst leidenschaftlich tanzt, versetzt Drähte in Bewegung, taucht Klaviersaiten in goldenes Licht und entwickelt schließlich Kostüme ganz aus Draht für ein Ballett. Elastizität und Bewegung, Reflexionen, Raum und Musik: Das was sich in ihren ersten Zeichnungen und Skizzen andeutet wird bewegte Wirklichkeit: Zunächst in den Plastiken selbst und schließlich in der Inszenierung mit den Tänzerinnen.

Die Mitglieder des Tanzensembles, das Steffi Welk mit Drahtkostümen ausgestattet hat, werden zur Ausstellungseröffnung anwesend sein und ausschnitte aus ihrer Choreographie prästentieren.

Wie muß man sich Stefanie Welks Arbeiten vorstellen?

Welks Plastiken sind leicht und filigran. Sie sind reduziert auf die Begrenzung des Raums und lassen den Betrachtern Raum die Figuren und Formen aus immer anderen Blickwinkeln neu erleben. Ihre Bewegungsstudien sind dreidimensionale Zeichnungen, entstanden aus der Beobachtung und Erinnerung und einem beeindruckenden visuellen Vermögen. Obwohl ihre gegenständlichen Objekte sich in der Regel nicht bewegen, ist doch Bewegung in Ihnen eingefangen, wie in einer Momentaufnahme: Gehen, laufen, drehen, werfen, die Bewegungslinien werden durch einzelne Drahtlinien angedeutet, ohne den Kern der Figur zu stören, der wie in einer Fotografie verharrt.

Wenn der Umgang mit dem Material zur Perfektion geworden ist, wenn es nichts mehr zu geben scheint, was man biegen und verbinden könnte, dann reizt das die Künstlerin Grenzen auszuloten. Aus der Auseinandersetzung mit Farbe und Farbstoffen, Licht und Bewegung, Stahl und Stein entstehen die ersten abstrakten Arbeiten, die als Versuch gedeutet werden können Sythesen, also Verbindung zu sein, aber ausdrücklich nicht Form. Die plastisch sind, aber in die Transzendenz weisen. Hier sind die vielleicht ihre größten Potenziale und man darf gespannt sein, wie es in den nächsten Jahren weitergeht.

Die Schau im Wasserkraftwerk Meckesheim, zu der wir Sie heute schon herzlich einladen, wird die bislang umfassendste und vorerst letzte Gelegenheit sein einen Ausschnitt aus dem Oevre von Stefanie Welks in Deutschland zu sehen. Nach Abschluß wird sie mehrere Monate in den USA arbeiten.

Noch ein Wort zum Ort

Das Umspannwerk ist der zentrale Knotenpunkt der Stromversorgung im unteren Elsenztal. Vergleichbare industrielle Ambiente findet man sonst nur in Mannheim oder Ludwigshafen. Von hier aus beziehen alle angeschlossenen Gemeinden des unteren Neckartales ihren Strom. Die historischen Gebäude waren früher eine Getreidemühle. Zwei Francis Schachturbinen sind heute noch im Mühlengebäude im Betrieb. Das Gebäude ist normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der ehemalige Maschinensaal wird erstmalig kulturell genutzt und ist als Veranstaltungsort deshalb noch nicht im Bewußtsein der örtlichen Bevölkerung. Das ist natürlich ein großes Experiment, noch dazu weil wir eigentlich kaum finanzielle Mittel für das Projekt haben. Deshalb: Bitte helfen Sie mit, daß es zu einem Erfolg wird: Informieren Sie ihre Leser und Hörer über das Vorhaben vorab. Weitere Bilder senden wir Ihnen bei Bedarf gerne zu. Der Kurator Samuel J. Fleiner steht Ihnen für Rückfragen unter Tel. 06223 970051 zur Verfügung.

Stefanie Welk erreichen Sie unter 06221 473997, das E-Werk Elesenztal hat die Rufnummer 06223 96320.

Abdruck und Veröffentlichung bitte mit Belegexemplar an Schloßgärtnerei, 69257 Wiesenbach